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orte:czernowitz:juedisches_museum_czernowitz

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orte:czernowitz:juedisches_museum_czernowitz [2017/12/13 15:50]
admin angelegt
orte:czernowitz:juedisches_museum_czernowitz [2018/04/09 19:21] (aktuell)
marina
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 ====== Museum für jüdische Geschichte und Kultur der Bukowina ====== ====== Museum für jüdische Geschichte und Kultur der Bukowina ======
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-Das Museum ​für jüdische ​Geschichte ​und Kultur ​der Bukowina ​ ​befindet ​sich in Czernowitz, einer Stadt mit etwa 240.000 Einwohnern in der westlichen Ukraine. Czernowitz ​ist die Hauptstadt ​der Oblast Tscherniwzi ​und die traditionelle Hauptstadt ​der Bukowina im Karpatenvorlandhauptsächlich am rechten Ufer des Flusses Pruth.+Während des 20. Jahrhunderts gab es einige Versuche, ein Museum ​der Geschichte der Bukowiner Juden zu gründen. Der erste fand Ende der zwanziger Jahre statt, als die Bukowina ​zum rumänischen Königreich gehörte. Allerdings findet ​sich dazu nur ein einziger Hinweis im Archiv. \\ 
 +Der zweite Versuch wurde Ende der neunziger Jahre durch die jüdische Steinbarg-Gesellschaft unternommender allerdings nur zu einer Ausstellung führteDa sowohl die finanziellen Mittel als auch das Forschungspersonal fehlten, entstand kein Museum. ​ Obwohl ein wesentlicher Teil der Bukowiner Juden in den neunziger Jahren emigrierte, blieb die Idee, ein Museum zu gründen, am Leben\\ Auf Initiative der Jüdischen Kulturstiftung ​Czernowitz ​und ihrem Vorsitzenden Joseph Sissels wurde die Arbeit an der Gründung des Museums wieder aufgenommen,​ so dass das dieses schließlich 2008 eröffnet werden konnte, was mit zwei Jubiläen zusammenfiel: ​der ersten schriftlichen Erwähnung Czernowitz´ 600 Jahre zuvor und dem hundertsten Jubiläum ​der jüdischen Sprachkonferenz. \\ 
 +Das wissenschaftliche Konzept wurde von der Ethnologin Natalja Schewtschenko erarbeitetdie die erste Direktorin ​des Museums war. Die künstlerische Gestaltung oblag dem Lemberger Künstler Roman Batig
  
-===== Jüdische Geschichte in der Bukowina ===== 
-Das Museum schreibt auf seiner Homepage: 
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->„Hier in der Bukowina war kein Ansiedlungsrayon. Hier erlangten die Juden wirkliche Gleichbereichtigung mit anderen Völkern. Hier herrschte eine nicht nur für jene Jahre seltene Atmosphäre der Toleranz, gegenseitigem Respekt und Zusammenarbeit. Hier blühte die jüdische Kultur, wirkte sich auf andere Kulturen aus und wurde von ihnen beeinflusst. Hier gab es ein lebendiges und buntes religiöses Leben und ein nicht weniger buntes und interessantes weltliches Leben.[1]“ 
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-1774 wurde Czernowitz wie die gesamte Bukowina von Österreich besetzt und 1775 offiziell Teil der Habsburgermonarchie. In dieser vorerst zum Königreich Galizien und Lodomerien gehörig, hatte die Stadt 1816 5.400 Einwohner. 1849 wurde das Herzogtum Bukowina als eigenes Kronland mit der Landeshauptstadt Czernowitz konstituiert,​ 1861 ein Landtag konstituiert. In der 1867 gebildeten Doppelmonarchie Österreich-Ungarn gehörte das Land bis 1918 zu „den im Reichsrat vertretenen Königreichen und Ländern“ (Cisleithanien) mit deren gemeinsamer k.k. Regierung in Wien. 
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-Nach dem Ersten Weltkrieg kam die Bukowina zu Rumänien (siehe Bukowina und Geschichte Rumäniens). 
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-Im Zuge des Krieges gegen die Sowjetunion (ab Juni 1941) besetzte die Wehrmacht die Gegend; ein Großteil der dort lebenden Juden fiel dem Holocaust zum Opfer. 
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-Im Frühling 1944 eroberten Truppen der Roten Armee die Ukraine (siehe Dnepr-Karpaten-Operation,​ Schlacht um die Krim). Zuvor hatten die Heeresgruppen Nord- und Südukraine die Ukraine einschließlich der Halbinsel Krim besetzt. Die im Juni 1944 beginnende Operation Bagration führte zum vollständigen Zusammenbruch der Heeresgruppe Mitte und dem Verlust von 28 Divisionen der Wehrmacht; es wurde deutlich, dass die Wehrmacht die Lage an der Ostfront nicht mehr würde wenden können. 
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-Während der Zeit des Ostblocks (1945–1990) war Antisemitismus weit verbreitet. Atheismus war Bestandteil der marxistisch-leninistischen Staatsdoktrin;​ Religionsausübung wurde vielerorts politisch bekämpft. 
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-Nach dem Zerfall der Sowjetunion und des Ostblocks und dem Verschwinden des Eisernen Vorhangs emigrierte in den 1990er Jahren ein wesentlicher Teil der Bukowiner Juden. 
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-===== Museum ===== 
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 Das Museum konzentriert sich auf die Zeitperiode 1774 bis zum Zweiten Weltkrieg. Das Museum konzentriert sich auf die Zeitperiode 1774 bis zum Zweiten Weltkrieg.
  
 Die Dauerausstellung befindet sich auf 53 m² in zwei Sälen im Erdgeschoss des ehemaligen Jüdischen Nationalhauses. Die Dauerausstellung befindet sich auf 53 m² in zwei Sälen im Erdgeschoss des ehemaligen Jüdischen Nationalhauses.
  
-Sammelobjekte des Museums sind Judaica, Dokumente, Publikationen,​ Werkzeuge und Instrumente verschiedener Berufe, Alltagsgegenstände und Kunstgegenstände.[3] Darunter sind auch zahlreiche Audio-, Foto- und Videomaterialien.[4]+Sammelobjekte des Museums sind Judaica, Dokumente, Publikationen,​ Werkzeuge und Instrumente verschiedener Berufe, Alltagsgegenstände und Kunstgegenstände. Darunter sind auch zahlreiche Audio-, Foto- und Videomaterialien.
  
-Es gibt Wechselausstellungen.+Das Ziel des Museums besteht darin, die jüdische Vergangenheit der Bukowina geschichtlich und kulturell aufzuarbeiten und mittels Dauer- und Wechselausstellungen, Veranstaltungen und Publikationen einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen. 
 +Es macht sich zur Aufgabe, das reiche jüdische Kulturerbe der Bukowina zu erhalten und weiter zu geben 
  
 ===== Siehe auch ===== ===== Siehe auch =====
orte/czernowitz/juedisches_museum_czernowitz.1513176625.txt.gz · Zuletzt geändert: 2017/12/13 15:50 von admin